Liebe zwischen den Welten
Details
75 Achtklässler am Morgen und über 40 Jugendliche und Erwachsene am Abend setzen sich mit dem Thema „Liebe zwischen den Welten“ auseinander. Zwei spannende Anlässe, lebendig, ernsthaft, witzig, generationen- und kulturumspannend.
Eine Liebesgeschichte
Singsaal des Sekundarschulhauses Rotacker. Vier achte Klassen und eine Handvoll Erwachsene warten. Warten gespannt auf das, was das Theaterteam der Fachstelle für soziale Animation präsentieren will. Wochenlang hat es sich unter der Leitung von Verena Gauthier mit diesem Thema auseinandergesetzt. Das Ergebnis: eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt. Zwei Jugendliche, verliebt, beheimatet in Familien, die unterschiedlicher kaum sein könnten. In ihrer jugendlichen Unbedarftheit und Spontaneität von einem Fettnäpfchen ins nächste trampelnd, je länger je ohnmächtiger hineingezogen in den Strudel eskalierender Ereignisse, überwältigt von überbordenden eigenen und elterlichen Gefühlen. Die Spannung im Saal ist mit Händen zu greifen.
Wie weiter?
Nochmals wird die Geschichte gespielt. Szene für Szene. Die Moderatorin Verena Gauthier fordert die Jugendlichen auf, sich in die Beteiligten hineinzuversetzen: Wer hätte was anders machen können? Erste Wortmeldungen, erste Vorschläge, wie man es besser, konstruktiver hätte machen können. Willst du deinen Vorschlag spielen?! Nach anfänglichem Zögern wagen es die ersten Mutigen, unter donnerndem Applaus des Publikums. Und etwas Wundersames geschieht: Szene für Szene wird die dicke Luft im Saal dünner. Man kann wieder aufatmen, spürt förmlich, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, verschiedene Meinungen und unterschiedliche Lebensauffassungen zusammenzubringen. So dass alle damit leben können, ohne sich selbst verleugnen zu müssen mit all dem, was einem wichtig ist.
Gehobene Schätze
Das Erstaunlichste: Die Ideen kommen aus den Jugendlichen selbst (und beim Abendanlass auch aus den Erwachsenen). Da braucht es keinen Anstoss von aussen, keine Fachperson, keinen Ratgeber, keinen Therapeuten. Indem sich die Beteiligten auf die Geschichte einlassen, indem sie es wagen, sich gemeinsam in die Geschichte mit all ihren Untiefen hineinzubegeben, reisst der Horizont auf und neue Wege kommen in den Blick. Auch dann nicht immer sofort klar und alle Hindernisse beseitigend. Aber ermutigend, weitere Schritte zu wagen, wenn vielleicht auch nur zögernd und tastend.
Die Leichtigkeit des Seins
Eine Beobachtung wirft eine Frage auf: Wie kommt es, dass trotz der Bedrohlichkeit der Geschichte am Morgen wie am Abend viel gelacht wird?! Sicherlich deswegen, weil manche Szenen und manche schauspielerischen Leistungen einfach witzig und urkomisch sind. Es könnte freilich noch einen anderen Grund geben: dass nämlich in der Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Thema unmerklich etwas aufsteigt und sich breitmacht. Eine Kraft, die die Beteiligten neu ausrichtet auf das Ziel, irgendwie in gegenseitigem Respekt einen für alle gangbaren Weg zu finden. Und dass gerade diese gemeinsame Ausrichtung dem, was ursprünglich wie unlösbar und unabwendbar scheint, die Schwere nimmt. Zu einer neuen Leichtigkeit des Seins, die einen lachen lässt (auch über sich selbst).
Dank
Sollten die Jugendlichen und Erwachsenen nur ein klein Wenig von dieser ermutigenden Leichtigkeit mitgenommen haben, so dürfte sich der Anlass schon gelohnt haben. In diesem Sinn möchte der Runde Tisch der Religionen Liestal allen Sponsoren und Unterstützern nochmals ein herzliches Dankeschön zukommen lassen:
• Sicherheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft - Fachstelle Integration
• Novartis
• Guido A. Zäch Stiftung
• Stiftung Dialog zwischen Kirchen, Religionen und Kulturen
• Gemeinnützige Gesellschaft Basel-Land
• Sekundarschule Rotacker Liestal
• Fachstelle für soziale Animation
Hier einige Fotos von den beiden Anlässen. Wir bitten die teilweise schlechte Qualität zu entschuldigen.
Peter Messingschlager_November 2012
Eine Liebesgeschichte
Singsaal des Sekundarschulhauses Rotacker. Vier achte Klassen und eine Handvoll Erwachsene warten. Warten gespannt auf das, was das Theaterteam der Fachstelle für soziale Animation präsentieren will. Wochenlang hat es sich unter der Leitung von Verena Gauthier mit diesem Thema auseinandergesetzt. Das Ergebnis: eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt. Zwei Jugendliche, verliebt, beheimatet in Familien, die unterschiedlicher kaum sein könnten. In ihrer jugendlichen Unbedarftheit und Spontaneität von einem Fettnäpfchen ins nächste trampelnd, je länger je ohnmächtiger hineingezogen in den Strudel eskalierender Ereignisse, überwältigt von überbordenden eigenen und elterlichen Gefühlen. Die Spannung im Saal ist mit Händen zu greifen.
Wie weiter?
Nochmals wird die Geschichte gespielt. Szene für Szene. Die Moderatorin Verena Gauthier fordert die Jugendlichen auf, sich in die Beteiligten hineinzuversetzen: Wer hätte was anders machen können? Erste Wortmeldungen, erste Vorschläge, wie man es besser, konstruktiver hätte machen können. Willst du deinen Vorschlag spielen?! Nach anfänglichem Zögern wagen es die ersten Mutigen, unter donnerndem Applaus des Publikums. Und etwas Wundersames geschieht: Szene für Szene wird die dicke Luft im Saal dünner. Man kann wieder aufatmen, spürt förmlich, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, verschiedene Meinungen und unterschiedliche Lebensauffassungen zusammenzubringen. So dass alle damit leben können, ohne sich selbst verleugnen zu müssen mit all dem, was einem wichtig ist.
Gehobene Schätze
Das Erstaunlichste: Die Ideen kommen aus den Jugendlichen selbst (und beim Abendanlass auch aus den Erwachsenen). Da braucht es keinen Anstoss von aussen, keine Fachperson, keinen Ratgeber, keinen Therapeuten. Indem sich die Beteiligten auf die Geschichte einlassen, indem sie es wagen, sich gemeinsam in die Geschichte mit all ihren Untiefen hineinzubegeben, reisst der Horizont auf und neue Wege kommen in den Blick. Auch dann nicht immer sofort klar und alle Hindernisse beseitigend. Aber ermutigend, weitere Schritte zu wagen, wenn vielleicht auch nur zögernd und tastend.
Die Leichtigkeit des Seins
Eine Beobachtung wirft eine Frage auf: Wie kommt es, dass trotz der Bedrohlichkeit der Geschichte am Morgen wie am Abend viel gelacht wird?! Sicherlich deswegen, weil manche Szenen und manche schauspielerischen Leistungen einfach witzig und urkomisch sind. Es könnte freilich noch einen anderen Grund geben: dass nämlich in der Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Thema unmerklich etwas aufsteigt und sich breitmacht. Eine Kraft, die die Beteiligten neu ausrichtet auf das Ziel, irgendwie in gegenseitigem Respekt einen für alle gangbaren Weg zu finden. Und dass gerade diese gemeinsame Ausrichtung dem, was ursprünglich wie unlösbar und unabwendbar scheint, die Schwere nimmt. Zu einer neuen Leichtigkeit des Seins, die einen lachen lässt (auch über sich selbst).
Dank
Sollten die Jugendlichen und Erwachsenen nur ein klein Wenig von dieser ermutigenden Leichtigkeit mitgenommen haben, so dürfte sich der Anlass schon gelohnt haben. In diesem Sinn möchte der Runde Tisch der Religionen Liestal allen Sponsoren und Unterstützern nochmals ein herzliches Dankeschön zukommen lassen:
• Sicherheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft - Fachstelle Integration
• Novartis
• Guido A. Zäch Stiftung
• Stiftung Dialog zwischen Kirchen, Religionen und Kulturen
• Gemeinnützige Gesellschaft Basel-Land
• Sekundarschule Rotacker Liestal
• Fachstelle für soziale Animation
Hier einige Fotos von den beiden Anlässen. Wir bitten die teilweise schlechte Qualität zu entschuldigen.
Peter Messingschlager_November 2012